Kondenswasser im Camper: Ursachen & Lösungen für den Winter
In diesem Blog erfährst du, warum Kondenswasser entsteht und was du konkret dagegen tun kannst – von schnellen Soforthilfen bis zu langfristigen Lösungen.
Wir lieben Wintersport – egal ob Ski, Snowboard oder einfach nur eine Wanderung mit Schlitten, Kindern und Hund durch die verschneite Landschaft. So kam es vor einigen Jahren dazu, dass Freunde uns zum Wintercamping überredet haben und wir es erstmal für ein verlängertes Wochenende ausprobiert haben. Die Kombination aus Camping, Wintersport und der Natur (Glühwein & Lagerfeuer & Stockbrot) hat uns und besonders die Kinder sofort begeistert. Zwei Jahre später hatten wir sogar einen Saisonstellplatz auf einem Wintercampingplatz am Arlberg und wollen diese Zeit nicht mehr missen.
Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen in der kalten Jahreszeit unterwegs ist, kennt das Problem: Am Morgen laufen die Fenster an, die Polster fühlen sich klamm an und manchmal tropft es sogar von der Decke. Kondenswasser im Innenraum ist beim Wintercamping ganz normal – aber wenn man nichts dagegen tut, wird es schnell ungemütlich und sogar gefährlich. Schimmel, Stockflecken und muffige Luft können die Folge sein.

Warum entsteht Kondenswasser im Wohnmobil oder Wohnwagen?
Das Prinzip ist einfach: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte Luft. Trifft warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche (Fenster, Außenwände, Dach), kühlt sie ab und das Wasser kondensiert.
Die Hauptquellen von Feuchtigkeit im Fahrzeug sind:
- Atemluft: Zwei Erwachsene geben pro Nacht bis zu 2 Liter Wasser über die Atmung ab.
- Kochen & Teewasser: Offene Töpfe setzen enorme Mengen Dampf frei.
- Nasse Kleidung und Schuhe: Besonders nach dem Tag im Schnee.
- Unzureichende Belüftung: Geschlossene Fenster und Türen halten zwar die Wärme drin – aber auch die Feuchtigkeit.
Im Winter verstärkt sich das Ganze, weil die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen besonders groß sind.
Was tun???
Wir haben zu diesem Thema ganz viel nachgelesen und echt viel ausprobiert. Folgende Tipps haben wir ausprobiert:
- Stoßlüften statt Dauerkippen
Lieber zwei bis drei Mal am Tag alle Fenster weit öffnen, als ein Fenster die ganze Zeit auf Kipp. Die feuchte Luft verschwindet schnell, ohne dass der Innenraum komplett auskühlt.
- Heizen & gleichzeitig lüften
Klingt widersprüchlich, funktioniert aber!
- Fenster leicht geöffnet lassen (auch nachts)
Ein kleiner Spalt reicht, um die Feuchtigkeit kontinuierlich abzuführen. Das ist besonders bei Gasheizungen wichtig.
- Feuchtigkeitsquellen minimieren
- Kochen nur mit Deckel.
- Nasse Jacken und Schuhe draußen lassen oder im Vorzelt trocknen.
- Feuchte Lappen und Handtücher nicht im Innenraum hängen lassen.
Für uns war das Stoßlüften hilfreich und wir lassen nachts die Fenster in den Schlafbereichen immer einen Spalt geöffnet. Die nasse Kleidung kommt – wenn vorhanden – in den Trockenraum des Campingplatzes.
Langfristige Lösungen
Wer regelmäßig im Winter campt, sollte über langfristigere Maßnahmen nachdenken:
- Isoliermatten für Fenster und Türen
Innen- oder Außenisolierungen verhindern Kältebrücken, an denen sich Kondenswasser bevorzugt sammelt.
- Luftentfeuchter nutzen
Wir nutzen immer den ganz einfachen Granulat-Entfeuchter. Es ist die günstigste Methode ohne viel Aufwand. Sowohl unterwegs, als auch am festen Stellplatz ist er einsetzbar. Mit dem Ergebnis sind wir immer zufrieden. Ein elektrischer Entfeuchter ist für uns aufgrund der Tatsache, dass Strom benötigt wird, total unpraktisch.
- Teppiche und Filz gegen kalte Böden
Kalte Böden sind ein Kondenswasser-Magnet. Teppiche (oder Filzauflagen) helfen, die Temperatur auszugleichen. Für unseren Wohnwagen konnte man das entsprechende Set als Zubehör nachbestellen. Das sollte bei den verschiedenen Anbietern kein Problem sein.
- Isolierung verbessern
Besonders ältere Wohnwagen profitieren von zusätzlicher Dämmung.
Da wir einen älteren Wohnwagen hatten, haben wir an der Isolierung nichts verändert und waren verwundert, wie gut sich die Wärme im Camper gehalten hat. Für uns haben die anderen Maßnahmen gegen die Feuchtigkeit völlig ausgereicht. Das hängt dann allerdings von eurem Camper und der bereits bestehenden Isolierung ab. Ihr müsst also etwas aus- und rumprobieren, welche der Maßnahmen für euch praktikabel sind und ob vielleicht schon ein verändertes Lüftungsverhalten und ein Entfeuchter ausreicht.

Schimmel und Schäden vorbeugen
Feuchtigkeit ist nicht nur unangenehm – sie kann den Innenraum dauerhaft beschädigen. Deshalb ist es wichtig, in den Ecken und hinter Möbeln regelmäßig nach Feuchtigkeitsspuren zu schauen. Nur wenn ihr regelmäßig nachschaut, erkennt ihr die Feuchtigkeit frühzeitig und könnt Schimmel & Co vorbeugen.
Fazit
Kondenswasser im Wohnwagen oder Wohnmobil ist im Winter nicht ganz zu vermeiden – aber mit den richtigen Maßnahmen bleibt dein Fahrzeug trocken und gemütlich. Wichtig ist eine Kombination aus richtigem Lüften, Heizen und Isolieren. So verhinderst du nicht nur nasse Fenster, sondern auch langfristige Schäden durch Schimmel und Feuchtigkeit.
👉 Checkliste zum Mitnehmen:
- Stoßlüften statt Kippen
- Heizen und Lüften kombinieren
- Fenster nachts leicht öffnen
- Nasse Kleidung draußen lagern
- Isoliermatten und auf jeden Fall einen Luftentfeuchter nutzen
Welche Erfahrungen habt ihr zu diesem Thema gemacht? Habt ihr noch andere Ideen, um alles warm und trocken zu halten?


